Mediation heißt Vermittlung. Doch was bedeutet das? Und was passiert in einer Mediation?
Erleben Sie hier eine Mediation - Schritt für Schritt. Sehen Sie, wie es den beiden Klient*innen ergeht und wie die beiden Co-Mediator*innen arbeiten:
zeigt Ihnen die Gedanken der Klient*innen
zeigt Ihnen die Gefühle der Klient*innen
zeigt Ihnen die Fragen der Mediator*innen
zeigt Ihnen die Haltung der Mediator*innen
Die Art des Konfliktes bleibt Ihrer Vorstellung überlassen - ob es sich hier um Geschäftspartner handelt, ein Paar, Nachbarn oder Geschwister…
Eine Mediation dauert im Schnitt zwischen 2 und 8 Sitzungen. Das Ziel ist die Lösung des Konfliktes.
Eine Partei schlägt eine Mediation vor, da die Situation immer weiter eskaliert. Beide sind angesichts gescheiterter Lösungsversuche ratlos.
Ich bin verärgert und mache mir Sorgen.
Ich bin enttäuscht und traue ihr nicht.
Wir kommen alleine nicht mehr klar.
Wir brauchen Unterstützung.
So geht’s nicht weiter.
Ich halte das nicht mehr aus.
Er muss sich ändern.
Wir müssen das doch alleine hinkriegen.
Was denken denn die Anderen?
Ich gehe nur mit, weil sie es will – ich habe selbst ja kein Problem.
Im Telefonat erklärt die Mediatorin den Rahmen und schlägt Termine vor.
Die Parteien kommen überein, einen ersten Mediationstermin in Anspruch zu nehmen.
Ich begegne der Interessentin offen und respektvoll und informiere sie.
Worum geht es?
Wir können einen Termin für ein Erstgespräch ausmachen!
Haben Sie das miteinander abgesprochen?
Im ersten Gespräch wird gemeinsam geklärt, ob die Mediation der richtige Weg ist. Sind die Klient*innen mit dem Rahmen einverstanden, legen sie die Zielrichtung fest.
Zu Beginn bin ich voller Sorgen und verletzlich.
Zunehmend fühle ich mich geschützt und interessiert.
Anfangs bin ich skeptisch und sehe kein Licht.
Ich fühle mich immer mehr einbezogen und kann mich besser konzentrieren.
Was passiert jetzt hier?
Die MediatorInnen wirken kompetent – sie haben die Situation im Griff.
Wir sind hier gleichberechtigt.
Ich werde gehört – es wird aber keinem recht gegeben.
Was denken die MediatorInnen über uns?
Bin ich hier richtig?
Werde ich meinen Standpunkt vertreten können?
Kennen die sich rechtlich aus?
Gut, dass auch ein Mann dabei ist. Er wird mich verstehen.
Die Mediator*innen erarbeiten die Bereitschaft für eine Mediation. Ist alles gut erklärt und das Ziel gefunden, ist die Mediation gut gestartet.
Ich habe Verständnis für beide und wirke ausgleichend.
Ich erkläre und richte den Blick auf das Ziel.
Was führt Sie zu uns?
Wie erleben Sie die derzeitige Situation?
Was wollen Sie erreichen?
Die Mediator*innen hören die Darstellung jedes Klienten und filtern daraus zu klärende Streitpunkte. Gemeinsam wird ein Fahrplan erstellt.
Ich bin bedrückt und zögere.
Zunehmend fühle ich mich gehört, was mich beruhigt.
Zu Beginn bin ich gereizt und durcheinander.
Dann werde ich immer sicherer und bin überrascht, was ich höre.
Jeder bekommt Zeit und wird gehört – das ist gut – ich hätte aber auch gerne mehr Zeit zu erzählen.
Die MediatorInnen verstehen mich.
Das Aufschreiben nimmt Zündstoff heraus.
Jetzt muss ich nachdenken, worum es mir geht – das habe ich schon aus den Augen verloren.
Interessant, dass auch sie über diese Themen reden will. Das ist mir neu.
Ganz schön anstrengend, aber es tut sich was.
Aus der Schilderung des Konfliktes wird eine strukturierte Themenliste. So können nun die Themen bearbeitet und gelöst werden.
Ich höre aufmerksam zu und strukturiere durch Fragen.
Ich übersetze in eine neutrale Sprache.
Worüber sollten Sie sprechen, damit die Situation besser wird?
Alle Ihre Themen haben hier Platz – welche wären das?
Ist es für Sie in Ordnung, wenn Sie vorerst mit uns und nicht miteinander sprechen?
Die Mediator*innen erfragen die Hintergründe der Standpunkte. So werden den Klient*innen ihre Bedürfnisse und Interessen klar(er).
Dieser Schritt wühlt mich auf und es fällt mir schwer.
Ich merke, dass mich dies berührt und ich kann mitfühlen.
Vorerst bin ich wie erstarrt und will es nicht hören.
Zunehmend bin ich verblüfft und verstehe.
So genau habe ich selbst noch nie nachgedacht, worum es mir eigentlich geht.
Gar nicht so einfach. Ich will nichts vergessen und ja nicht nachgeben.
Tut gut, wenn Du mir zuhörst – das war schon lange nicht mehr.
So habe ich das noch nie von Dir gehört.
Ich beginne zu verstehen – so habe ich das noch nie gesehen.
Endlich hörst Du mir zu, ohne mich zu unterbrechen.
Die Stimmung ist auf einmal anders.
Die Klient*innen können sich selbst und einander besser verstehen. Somit ist der Boden für die Lösungssuche aufbereitet.
Ich bin empathisch und suche nach Ressourcen.
Ich erkenne wertschätzend an, was ich höre.
Warum ist Ihnen das wichtig?
Wenn Sie an eine künftige Lösung denken, was müsste auf jeden Fall abgedeckt sein?
Können Sie das verstehen?
Die Klient*innen sammeln unter Anleitung eine Fülle an Lösungsideen, aus denen sie die passendsten auswählen. Diese werden dann alltagstauglich konkretisiert.
Ich kann gut mitarbeiten und meine Ideen äußern. Ich bin neugierig.
Ich merke, dass sich etwas bewegt - das gibt mir Hoffnung und neuen Schwung.
Jeder von uns hat Ideen.
Es wird eine Lösung geben.
Ich bin gespannt, was uns jetzt einfällt.
Wir können miteinander reden.
Wir ziehen an einem Strang.
Wir können gemeinsam über Lösungen nachdenken – ganz ohne Streit.
Ich sehe ein Licht am Ende des Tunnels.
Die Klient*innen können nun konstruktiv miteinander verhandeln. Die Mediator*innen moderieren die Auswahl und Einigung.
Ich motiviere, Ideen zu suchen und zu äußern.
Ich moderiere die Beiträge und ordne sie.
Welche Möglichkeiten fallen Ihnen ein?
Wie würde eine Umsetzung im Alltag aussehen?
Wer hätte was zu tun?
Sind alle Themen aus dem Fahrplan besprochen und gelöst, wird daraus ein Gesamtpaket erstellt. Das Ergebnis kann von den Mediator*innen auch schriftlich festgehalten werden.
Wir haben Ihre Ergebnisse der Mediation dokumentiert – ist für Sie so klar ausgedrückt, worauf Sie sich geeinigt haben?
Wie können wir die Mediation gut abschließen?
Worauf möchten Sie in Zukunft achten?
Ich bin erleichtert, dass es vorbei ist und stolz auf mich und auf uns.
Ich kann neue Zuversicht schöpfen.
Ich fasse die Ergebnisse zusammen und bin optimistisch, dass die Vereinbarung halten wird.
Ich bin dankbar für die Zusammenarbeit.
Wir haben es geschafft!
Ein faires Ergebnis!
Ich habe nicht alles durchsetzen können, aber die Summe stimmt.
Daher war das Durchsetzen nicht mehr so wichtig.
Gut, dass die Vereinbarung auch schriftlich festgehalten ist. So können wir uns beide daran halten.
Herzlichen Dank an unsere Darsteller*innen.
Set: die Fotos wurden in den Räumlichkeiten von Dr. Christian Böhm aufgenommen
als Klientin
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als Mediatorin
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